Ableismus
Ableismus (engl.: ablism; to be able: fähig sein) bezeichnet die Reduktion eines Menschen auf seine körperlichen, kognitiven und psychischen Fähigkeiten sowie die damit einhergehenden Diskriminierungen und Ausschlüsse. Abweichungen von der vermeintlichen physischen und geistigen Norm werden negativ bewertet und einer bestimmten Gruppe zugeordnet, der häufig die Teilhabe an der Gesellschaft verwehrt wird.
Das Konzept Ableismus ist umfassender als das der Behindertenfeindlichkeit (das die Ablehnung, Diskriminierung und Marginalisierung von Menschen mit Behinderungen bezeichnet); denn Ableismus bezieht sich auch auf die gesellschaftlich hergestellten Körper-, Verhaltens-, Schönheits- und Leistungsnormen – auf unser Denken und Wissen darüber, was als „normal“ und vollwertig gilt. Die zugeschriebene oder tatsächliche Erfüllung oder eben Nicht-Erfüllung dieser Normen entscheidet über die gesellschaftliche Positionierung von Menschen. Ableismus verweist auch auf die sozial hergestellten und gesellschaftliche Machtverhältnisse strukturierenden Bewertungen von Menschen hinsichtlich ihrer zugeschriebenen und tatsächlichen Fähigkeiten.
weiterführende Literaturhinweise:
► Imholz, Susanne; Lindmeier, Christian (2019): Wie Hybridität im Kontext Nicht/Behinderung hegemoniale Repräsentationen übersteigt und zu Diversitätsbewusstsein führt, in: Elisabeth von Stechow/ Philipp Hackstein u.a. (Hrsg.): Inklusion im Spannungsfeld von Normalität und Diversität. S. 91-97. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.
► Maskos, Rebecca (2020): Warum Ableismus Nichtbehinderten hilft, sich „normal“ zu fühlen.